Die Initiative Lernort Natur des Deutschen Jagdverbandes wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt im Sonderwettbewerb „Soziale Natur – Natur für alle“ ausgezeichnet.
Eines dieser Projekte ist der Kinderwald Gut Neuhaus.
Schon seit vielen Jahren engagieren sich die Jäger Thorolf Wellmer und Christoph Keller in diesem Herzensprojekt. In regelmäßigen Treffen mit der Kinder- und Jugendgruppe vermitteln die zwei Waidmänner Wissen rund um Flora und Fauna. Natürlich kommt der Spaß nicht zu kurz, aber auch notwendige Arbeiten müssen erledigt werden.
Einen tollen Bericht hierzu gibt es aktuell www.luetjenburg-erleben.de.
Aktuell suchen Singvögel Quartiere für den Winter. Alte Nester müssen entfernt, neue Nisthilfen gebaut werden. Die Jugendgruppe vom Selenter-See gibt Tipps.
Fehlende Nistkästen lassen sich ganz einfach selbst bauen – zum Beispiel mit Kindern und Jugendlichen, meint Thorolf Wellmer… (Quelle: DJV) Spätsommer und Frühherbst eignen sich gut für die Nistkastenpflege. Und die ist wichtig: Heimische Standvögel wie Meisen, Kleiber oder Zaunkönig sind Höhlenbrüter und suchen jetzt ein gemütliches Quartier für die kalte Jahreszeit. Sie sind jedoch nicht in der Lage, das alte Nest zu entfernen und verbauen darauf einfach neues Material für den Winter. Die Folge: Knapper Platz und Parasiten im Vogelhaus. Das alte Nest muss also raus. Die Jugendgruppe vom Selenter-See im Kreis Plön gibt Tipps für eine geeignete Nistkastenreinigung.
Bei der Pflege von Nistkästen sollte auf den Einsatz von Chemikalien verzichtet werden. Einfaches Auskehren genügt meist. Bei starkem Befall mit Parasiten hilft das Spülen mit Kochsalzlösung. Sollte bereits ein Wintergast wie der Siebenschläfer in die Höhle eingezogen sein: Mit der Pflege bis zum zeitigen Frühjahr warten. Dann steht einer erfolgreichen Brutsaison 2021 nichts mehr im Weg.
Fehlende Nistkästen lassen sich ganz einfach selbst bauen – zum Beispiel mit Kindern und Jugendlichen. Geeignet sind heimische Laubhölzer wie Eiche, Erle und Hainbuche. Auch aus Nadelhölzern wie Fichte, Tanne und Kiefer können Vogelkästen gefertigt werden. Diese sollten dann aber mit umweltfreundlichen Lasuren gegen Witterung geschützt werden. Es gibt auch Nisthilfen aus Holzbeton. Sie sind sehr langlebig und bieten ihren Bewohnern eine ideale Innentemperatur.
Nistkästen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Denn natürliche Baumhöhlen werden immer seltener. Jährlich pflegen Jäger bis zu 270.000 Nistkästen. Bei durchschnittlich drei Küken pro Nest wachsen so jährlich mehr als 800.000 Jungvögel heran.
Eine Bauanleitung für einen Nistkasten gibt es hier.
Einige Höhlenbrüter haben ein individuelles Brutverhalten. Die Meise brütet zwischen April und August mehrmals jährlich. Ihr Nest darf zwischen diesen Bruten nicht entfernt werden. Der Mauersegler hingegen baut in seinem gesamten Leben nur ein Nest. Vogelhäuser sollten am besten nach Südosten ausgerichtet werden, zum Beispiel an einem Baumstamm. Äste sollten nicht in der Nähe sein – sonst gelangen Hauskatzen, Waschbären oder Marder ganz einfach an die Brut.
Für den Bau eines Nistkastens braucht man gar nicht viel, erklären Heidrun und Philipp aus der Jugendgruppe vom Selenter-See. Bretter, Nägel, Akku-Schrauber und eine Gruppe Kinder, die Spaß mitbringen. Das Ergebnis: Sie wissen, wie man einen Nistkasten baut. Und auch wie man ihn später aufhängt.
In diesem Jahr hatten wir gute Unterstützung von unserem Deutschen Jagdverband aus Berlin mit einem Kamerateam und dem Landesjagdverband Schleswig-Holstein. Dadurch war es noch spannender als sonst…
Der Bausatz für den Nistkasten aus dem Video kann im Shop des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein gekauft werden.